Ansbach, 25.10.&15.11.2023
Eigentlich ja eine gute Idee, dieser „Kinder-Jugend-Familientag“, den die Stadt vor ein paar Wochen im Onoldiasaal veranstaltete.
Nach mehr als zwei Stunden intensiver Gruppenarbeit und einer Präsentation der Ergebnisse wurde an diesem Mittwochabend deutlich, wie viele Menschen und Institutionen in Ansbach an Kinder- und Jugendarbeit, an Familienhilfe und an zugewandter, effizienter Zusammenarbeit in diesen Bereichen interessiert sind. Wenn auch – noch – ohne Beteiligung der Betroffenen, denn Vertreter*innen der Kinder und Jugendlichen selbst waren nicht geladen.
Bei allen Anwesenden gibt es gibt eine sehr große Bereitschaft, bei Veränderungen und Verbesserungen tatkräftig mitzuarbeiten – aber auch die Erwartungshaltung, dass das von Seiten der Stadt unterstützt wird.
Alles klang gut: es wird einen Arbeitskreis geben, in dem konkrete Lösungen für die gemeinsam erarbeiteten Probleme gesucht und umgesetzt (ja wirklich!) werden. Der Verein EfA darf sich beteiligen. Ein erstes Treffen findet bereits Ende November statt.
Und dann das: nur zwei Tage später, pünktlich zum Wochenende titelt die FLZ „Rotstiftliste des Kämmerers spart 3,7 Millionen Euro“. Dreimal muss man gar nicht raten, um zu wissen, dass es wieder einmal unverhältnismäßig hart Kinder, Jugendliche und Familien trifft. Laut FLZ soll das Jugendamt 1,1 Mio. € sparen – sogar bei Pflichtaufgaben – und auch die beiden nächsten Sparposten (Bau- und Straßenunterhalt) wirken sich unmittelbar auf die Bürgerinnen und Bürger aber vor allem auf Familien aus: in Kindergärten und Schulen regnet es jetzt schon rein, Fusswege werden zu Hindernisparcours, vernünftige Fahrradwegplanung ist in weiter Ferne. Und wiederum über die FLZ erfahren die Menschen in der Stadt ein paar Tage später von der Farce um die Härtefallregelung bei den Kita-Gebühren – die trotz der massiven Erhöhung der Gebühren gekürzt wurden – oder vielleicht doch nicht. Keiner weiss es genau, aber Eltern sind in Not und bekommen keine Antwort.
Schon ironisch: erst eine öffentliche Problemanalyse, dann die klare Absage, Lösungsvorhaben mit den nötigen Mitteln zu versorgen. Welches politische Signal möchte die Stadtspitze damit senden?
Wie sollen wir jungen Menschen für demokratische Partizipation begeistern, wenn sie immer nur sehen, dass ihre Bedürfnisse übersehen und weggespart werden?
Schade, der Ansatz war gut und die geäußerten Ideen toll. Es hakt nur an der Umsetzung.
Da bleiben wir dran! Machen sie mit?
Pressemitteilung anlässlich der Haushaltsberatungen am 16.11.2023
Nachtrag am 16.11.2024: Ein Lichtblick – die zweite Erhöhung der KiTa-Gebühren wurde ausgesetzt.
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